Ich habe mich verändert & es macht mir keine Angst

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Mit 24 Jahren kam der erste große Knall, der meine Ästhetik und Lebensziele umgeworfen hat. Es war anstrengend zu merken, dass die Ziele, die ich glaubte zu haben niemals meine eigenen waren.

Mit 26 hab ich dann selbst für die nächste Klatsche gesorgt und den wichtigsten Menschen in meinem Leben in Lichtgeschwindigkeit aus meiner kleinen Welt katapultiert & somit alles auf den Kopf gestellt. Damit umzugehen, war der krasseste Task meines Lebens bisher, dessen Intensität keine Farbe im Google-Kalender auch nur ansatzweise beschreiben kann. Was sich jedoch seitdem alles in mir und um mich herum geändert hat, fasziniert mich immer wieder und dafür bin ich sehr dankbar. 

Ich habe mich getraut surfen zu gehen, rede jetzt den halben Tag Englisch, ich forsche bald, ob das Internet uns alle kaputt macht, ich laufe 5 km-Läufe in der Natur (Riesending für mich!), ich sage „stop“, wenn ich nicht mehr kann, ich bleibe zu Hause, auch wenn ich nur ein bisschen krank bin, ich vertraue (mehr) auf das, was ich kann und schaue vielen Dingen gespannt ins Gesicht, die mich früher zu einem aufgescheuchten Reh gemacht haben. Veränderung bedeutete für mich immer Kontrolle verlieren und Stress. Das ist jetzt anders.

Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.

Albert Schweizer

Das alles beschützt mich immer noch nicht komplett vor den Tagen, an denen es sich wieder so anfühlt, als würde die Welt untergehen & ich panisch nach Management-Jobs in der Wirtschaft suche, weil ich wieder glaube, dass ich doch sowas machen muss, was die Gesellschaft „Karriere“ nennt. Es hilft auch nicht an den Tagen, an denen mein Hals zugeschnürt ist, weil ich weiß, dass ich nächstes Jahr 30 werde und immer noch keine Riesterrente oder wenigstens Eigentumswohnung habe, doch es macht alles ein bisschen weniger schlimm. Das Wissen darum, dass man alles ändern kann und Dinge aktiv verändert, wenn man nur will und dahinter steht, ist eine grundlegende Denkhaltung, die mir Mut macht. Es kommt sogar die Wissenschaft um die Ecke & gibt zu, wie wichtig und essenziell Gefühle für unsere Wahrnehmung und Entwicklung sind.

Gerade jetzt, wo ich mich mit vielen Menschen über ihre Lebensentwürfe und Zufriedenheit unterhalte und dazu parallel in die Materie Gehirnforschung, Gedächtnis und Lernen einsteige, wird mir jeden Tag bewusster, dass ich mein Glück einfach da finden kann, wo ich es möchte und wo es mir gut geht. Mein einziges Gift ist der soziale Vergleich, von dem ich mich noch nicht absolut befreit habe. Jeder und jede ist zwar nicht seines eigenen Glückes Schmied, kann sich aber von komischen Ansichten und Zwängen befreien und mit einer Positivität davon freikämpfen sich selbst im Weg zu stehen. Scheiße, ob ich jetzt wirklich meinen zuckersüßen Zynismus verliere und halb-spirituell in mir ruhend durch die Welt gehen werde, weiß ich noch nicht, aber ich bin auf einem guten Weg. Mich macht es einfach kaputt jeden Morgen wach zu werden und nur daran zu denken, wie dumm die Menschheit eigentlich ist und was sie alles zerstört & wer wen kontrolliert. Das hemmt mich dabei gut zu sein. Gut zu mir selbst und gut zu anderen. Ich zieh also eine Extraportion Power aus mir heraus, um so Dinge wie diesen Blog hier zu machen oder Menschen bei ihren verrückten Ideen zu unterstützen oder gar nachts mit ihnen und einem Stück Kuchen auf dem Bordstein zu sitzen und Liebeskummer zu heilen.

Vielleicht bau ich mir mein eigenes Spottes mind
Vielleicht bau ich mir mein eigenes „Spotless mind“

Ich bin froh, dass ich mich immer wieder verändere und ich werde versuchen meine Hirnbahnen nie tief in bestimmte Richtungen einschleifen zu lassen. Bereit oder zumindest okay sein mit Veränderung umzugehen, statt Angst vor ihnen zu haben, ist eigentlich die schönste gefühlte Freiheit, die ich bisher kennengelernt habe. Neugier & Empathie sind meine heimlichen kleinen Superkräfte und schon lovely Bushido wusste: „Zeiten ändern dich!“ und das ist nichts, wovor ich mich gruseln muss. Ich bin schon gespannt Future-elv kennenzulernen!

Musstet ihr schon durch große Veränderung? War das Qual oder Chance? Braucht ihr Sicherheit? Ich will es wissen!

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Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

4 Comments

  1. I’m just step out into this blog and finally a brand new layout! I really like your choice.. I’m so boring to see always the same customization.. Bravo!

  2. Ich habe mich und mein Leben auch drastisch verändert und muss sagen: es fühlt sich großartig an. Ich bin nun frei (selbstständig) und hätte vor 2-3 Jahren im Traum nicht daran gedacht, dass ich tatsächlich den Mut haben würde, einfach ins kalte Wasser zu springen! Aber es war die richtige Entscheidung und ich lebe nun glücklicher als je zuvor!

  3. Ein wunderbarer Artikel, den ich sehr gerne auf Facebook geteilt habe 🙂
    Ich liebe es, im Netz auf Menschen zu stoßen, die auf „gewöhnlich“ auch keine Lust haben – und ich kenne auch dieses Gefühl, das einen ab und an beschleicht, ob man nicht vielleicht doch einen konventionelleren Weg gehen sollte – weil die anderen und so… Muss man aber nicht. Klar, die Gesellschaft übt einen nicht zu verachtenden Einfluss auf uns aus – aber wenn wir uns auf uns selbst besinnen, können wir unsere ganz eigene Spur finden <3 Liebe Grüße! Kea

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