Da saß ich nun und blickte auf mein neues Smartphone. Die letzten Jahren schrieb ich mir die Finger wund über digitale Achtsamkeit, hielt Vorträge an Schulen und nervte alle mit meinem Klapphandy. Ich entzog mich damit nicht nur unentspannten Gruppendiskussionen über Babyparties & Geburtstagsgeschenke auf WhatsApp, sondern auch dem ganzen anderen Kram, den ich für mich als negativ identifiziert hatte.
Und da saß ich nun und hatte mir das ganze digitale Gift um den Hals gehangen. Kurz muss ich sogar lachen, weil mir einfällt, dass das eine Schlüssel-Symbolik aus The Circle ist, dort nannten sie es „SeeChange“:
„Ganz zufällig sind just in diesem Moment ein halbes Dutzend Helfer an verschiedenen Orten der Welt unterwegs und sie tragen Kameras um den Hals. Besuchen wir sie doch mal, ja?“ – The Circle*
Sternchen* | schlicht schwarz*| taupe*| mint camo*
Ja, es scheint allem zu widersprechen, was ich die letzten 3 Jahre über mich und mein Digitales Ich gelernt habe und dennoch habe ich mir ein neues Handy geholt und eine Hülle, mit dem ich es mir um den Hals hängen kann. Der Wunsch danach jetzt endlich gesünder mit dem Teil umzugehen, die Ausrede es für meinen Job zu brauchen und Hoffnung Technikklumpen mit der Kette schneller griffbereit zu haben, haben sich bisher erfüllt. Doch mal abgesehen wie hässlich oder albern man Handyhüllen zum Umhängen findet die wirkliche Frage, die sich für mich stellt, ist:
Wie stark wollen wir unsere Smartphones & ihre Features in unser Leben integrieren?
Eigentlich sind die Devices ja schon überall.
Gegen so manche Wearables ist doch so eine Smartphonekette lachhaft und viele Smartwatches sind noch viel länger und viel näher an unserem Körper. Die Grenze zwischen hilfreich und belastend ist bei den schlauen Devices oblatendünn.
Wie es sich für ein echtes Millennial gehört, habe ich angefangen zu googeln und nach noch bekloppteren Leuten & Dingen zu suchen, um mich besser zu fühlen und siehe da, es geht:
Fahrradhalterung*|Magnethalterung*|Nackenhalterung*
Ich bin kein großer Fan mehr vom Konsum und seit diesem Jahr habe ich begonnen alle Dinge, zu dokumentieren, die ich mir kaufe. So erhoffe ich mir materielle Befreiung durch Selbstbeobachtung, damit ich mich nicht alle 3 Jahre fragen muss, was noch „joy sparkled“ und was nicht. Es ist hart kann ich euch sagen und ich schreibe bald meine erste Review mit den Gebrauchsgegenständen, die ich im Januar angeschafft habe. Diese Handykette war einer davon.
Und ihr so?
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