Nach Lanzarote und Marokko surfte ich dieses Mal durch Portugal. Mit einem Kurzstopp in Lissabon zuvor waren wir bestens eingestimmt für dieses Land, in dem ich zuvor noch nie gewesen bin. Das kleine Dörfchen Ericeira brüstet sich damit World Surf Reservat zu sein. Ein Wellenritt zwischen Bully-Hippies, Kirchenglocken und luxemburgischem Kebab.
Der Surfspot | Do’s & Don’ts in Ericeira | Das Surfcamp
Facts & Figures Surftrip Ericeira
Ericeira – Westen Portugals (40 Min von Lissabon)
Portugiesisch
Danke: Obrigado/-a Bitte: por favor
Euro
Reisezeit Ende August/Anfang September
Chill Hill Hostel & Private Room* Surfcamp
(Private Room) 6 Nächte inkl. Frühstück,
Ausrüstung, Unterricht 360€
Flug* 330€
Strandshuttle 1€ je Tour
Surfbericht Lanzarote findet ihr hier.
Surfen in Ericeira – Der Spot
Das kleine Fischerdorf ist zugegebener Maßen voll von deutschen und portugiesischen Touristen. Dadurch, dass es als Surfspot gehyped ist, gibt es überall Surfschulen, Surfstatuen und Menschen mit Brettern unter dem Arm. Die Anlage bei unserem Spot war sehr stylisch und neu.
Ribeira D’Ilhas: Beats aus den Boxen, holzverkleideter Equipmentverleih direkt am Strand, Burger, Wi-Fi, longboardende 6 bis 20 jährige. So viele Surfbegeisterte auf einen Haufen. So kannte ich Surfreisen noch nicht!
Unser Camp hatte einen Deal mit einer Surfschule und war etwas anders aufgebaut, als ich es gewohnt war. Die Anlage war sehr modern und die Surfübungen flexibel. Jeden Tag waren andere Menschen bei uns mit im Kurs oder dann auch wieder weg. Das war etwas schade, denn gemeinsam üben und sich verbessern macht mir immer wirklich viel Spaß. Auch die Surflehrer wechselten, so hatte ich an den 5 Surftagen 3 verschiedene Herren vor mir. Alle unfassbar nett aber irgendwie hatte ich mir das anders gedacht. Außerdem wurden wir fast jeden Tag angeschubst, was zwar für Anfänger ganz nett ist, generell aber nicht die beste Art Surfen zu lernen. Mit Blick auf eine wunderschöne Felswand trugen wir unsere Boards an den Spot und beim ersten Mal, muss ich zugeben, bekam ich etwas schiss als ich auf den Felsstrand blickte: Warum surfen wir denn nicht am Sandstrand nebenan? Mein Knöchel war nach dem Urlaub eingeschnappt mit mir.
Fazit Surfen: Für erfahrene Surfer, die eine stylische Umgebung wollen & in der Gruppe reisen, macht Ericeira Spaß. Neben Surfstuff könnt ihr euch Longboards und vieles weiteres Auslegen Besonders für Selbstanreise (z.B. mit dem Bulli) sehr geeignet. Wer zum ersten mal surft und auf Gemeinschaft steht, evtl. auch alleine unterwegs ist, sollte sich ein Camp suchen, dass anders organisiert ist.
Ericeira – Der Ort an der portugiesischen Westküste
In Ericeira ist alles klein: Kleine Straßen, kleine Strände, kleine Kirchen, kleine Partyszene. Man findet viele Eisläden und Restaurants, die jedoch voll von Touristen sind. Der Marktplatz ist der Place to be, den wir an einem Abend zum Partyspot gemacht haben, indem finnische Hippies überredet wurden uns ihre Gitarre zu leihen. Zwischen den Klängen der Saiten begann ein anderer zu Trommeln, die Finninnen hoolahoopten und aufeinmal sprang ein betrunkenes portugieisches Paar um die Ecke und tanzte lasziev. O partido quer và!
Mit offenem Mund danebenstehend lernte ich die Bully-Boys aus Hamburg kennen, die uns noch zu einem Tagesausflug nach Sintra in ihrem VW mitnahmen. Dazu aber an anderer Stelle mehr.
Empfehlungen in Ericeira
Prim*: Restaurant mit leckeren Dingen zu guten Preisen
Loja da Amèlia: Deluxe Supermarkt mit Delikatessen, die man auch gut als Geschenk mitnehmen kann. Kauft euch hier etwas portugiesisches zu essen und nehmt einen Wein mit und setzt euch an das Ufer mit den Steintreppen zum Sonnenuntergang!
Sunset Bamboo Ericeira*: Leckere Sandwiches & gesunde Säfte
Tubo*: Tanzbar, die einigermaßen schnieke ist und nicht nur 18 jährige beherbergt
Mit Kinder Bueno und anderen Perversitäten gefüllte Riesen-Churros (Foodtruck Nähe Autoskooterbahn)
Geht auf KEINEN FALL zu Dreams Burger!
Das Surfcamp in Ericeira
Wir buchten uns für 6 Nächte ins Chill Hill Hostel & Private Room* ein. In unserem „Velvet Dream“ waren wir nur zu dritt und ich genoss den kleinen aber feinen Luxus, schließlich hatte ich bisher in fensterlosen 6 Raum-Zimmern gepennt, wenn ich surfen war. Das Bad teilte man sich mit dem Privatzimmer nebenan. Alles war hier super sauber und zum Frühstück gab es eine solide Basis mit leckerem Brot. Die Küche hat aber auch genug Utensilien, um selber zu kochen. Im Außenbereich des Camps konnte man sich entspannt ini die Hängematten werfen und zum Stadtkern und/oder Strand lief man 10-15 Minuten.
Heilung durch Surfen
Unfassbar wie lange ich in diesem Urlaub gebraucht habe um anzukommen. Mein Kopf war schon lange nicht mehr so voll! Das geniale am Surfen ist jedoch, dass es dir den Kopf freipustet, komme was wolle. Auch dieses Jahr hat sich meine Surfliebe weiter verfestigt, obwohl ich jedes Mal wieder Schiss habe vor dem ersten Tag auf dem Board und mich frage, wieso ich das mache, wenn ich doch niemals riesige Wellen reiten werde? Ganz einfach: weil es mir gut tut und weil ich nicht nur Dinge machen muss, in denen ich irgendwann mal die beste sein kann oder um damit Kohle zu machen.
Ihr habt jetzt auch Lust zu surfen? Fragt mich gern alles, was ihr wissen wollt und lest hier nach, wie mein Surfen auf Lanzarote so war.
Schöne Story und Bilder, werde in Zukunft mal öfters vorbeischauen 😉