Irlandtagebuch Part (1)

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What’s the craic? Hello Ireland, ich bin da! Gekommen, um (erst einmal) zu bleiben, landete mein Flieger vor 12 Tagen auf irischem Grund. Dank Mister Erasmus von Rotterdam habe ich die Möglichkeit ein Semester in Dublin zu studieren und kulturellen Austausch zu erfahren, was einem erst ein bisschen Angst macht, wenn man noch niemals in einer anderen Stadt gelebt hat. Passend zum neuen Lebensmotto: „einfach machen“ habe ich aber alle falschen Ängste und Bequemlichkeiten zu Hause gelassen und die Koffer gepackt.

Bereits nach 10 Minuten wurde das Klischee der unfassbar freundlichen Iren erfüllt, als ein Busfahrer nicht nur meine Koffer verstaute, sondern mir auch gleich zeigte, wo man die billigsten Tickets bekommt, auch wenn der Automat kaputt scheint. Dafür musste ich nur seinen Bus bewachen & durfte niemanden hineinlassen. Außerdem wird man sofort angesprochen, wenn man auch nur 2 Minuten aussieht, als wüsste man nicht, wo man ist.

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Die erste Unterkunft, die ich mir mit einer Kommilitonin zusammen für 5 Tage gebucht hatte, gehört einer gewissen Anne, die nicht nur weise Dinge sagte wie „There are no problems, we just create problems in our heads.“, sondern uns auch gleich abholte, mit Nahrung versorgte und der wir letzendlich sogar unsere jetzigen Zimmer zu verdanken haben.

Die Bilder zeigen nur ungefähr wie liebevoll das alte Haus von Anne eingerichtet war. Wir haben uns gleich wohl gefühlt und das nicht nur, weil ihr kleiner blinder Hund Dino wie ein (My little) Pony durchs Haus galoppiert ist. Es ist einfach in vielen Ecken Dublins wie in einem Harry Potter Film, da alles klein, alt und verwinkelt ist. Dadurch, dass Anne Künstlerin ist, war das ganze Haus voll mit ihren Werken.

Woran man sich gewöhnen muss ist, dass in den Bädern meist immer zwei Wasserhähne (warm und kalt) sind, dessen Sinn sich mir noch nicht so ganz erschlossen hat. Zudem funktionieren Spülungen auch gern einmal erst nach dem dritten Versuch, egal wie alt oder neu das Haus ist.

Die Straßen von Dublin sind mörderisch. Es scheint so, als würde jeder zu schnell fahren und Ampeln scheinen nur Dekoration zu sein. Wer an einem roten Licht stehen bleibt, outet sich meist gleich als Tourist. Da ich auch in Berlin kein Fan von Roter-Ampel-Überquerung bin, muss ich mich hier sehr zusammenreißen. Wenn Mütter ihre Kinderwagen vor ankommende Busse über rote Ampeln schieben können, dann wäre es doch  gelacht, wenn ich das nicht auch schaffe! Problem ist nur, dass man seeeehr sehr oft nach links und rechts schaut, da man den irischen Linksverkehr einfach nicht gewohnt ist, bei dem trotzdem rechts vor links gilt.

Fashionmäßig erinnert es mich hier an England: Sehr viele Frauen in kurzen Kleidern auf hohen Schuhen. Prinzipiell habe ich dagegen ja nichts, aber das Problem ist, dass es hier sogar schlanke Frauen schaffen unvorteilhaft darin auszusehen, weil sie sich einfach in unfassbar enge Kleidung pressen. Jedes Mal wieder faszinierend.

Und auch hier hat man den Bauchfrei-Look seit den 90ern nicht ausrotten können. Ich weiß es gab ein Comeback und viele cropped Tops in den Läden, aber glaubt mir, so wie das hier getragen wird, will das niemand sehen. Außerdem ganz groß im Rennen: Künstliche Bräune! Egal, ob aus der Tube oder dem Solarium. Weeha.

Nach ganzen drei Tagen wurde ich von einem Iren bereits als „Soooo German!“ bezeichnet, warum das so war, gibt es dann aber erst im nächsten Eintrag zu lesen.

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

5 Comments

  1. Es ist so schön wieder etwas von Irland zu lesen! Ich finde es sehr spannend wie du dieses Land erlebst. Und ich sehe da schon einige Parallelen zu den ersten Eindrücken – wirklich schön! Ich bin gespannt, warum du als „Sooo German“ bezeichnet wurdest. In meiner ersten Woche war das nämlich auch so…. Und da lag es daran, dass ich pünktlich zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort zu einer Feier kam. Tja. Aber die Iren… die kamen dann zwei Stunden später 😉

    Ich wünsche dir noch gaaanz viele wundervolle Eindrücke und freue mich auf deinen nächsten Eintrag!

    Sei ganz lieb gegrüßt,
    Sarah

  2. Hey Laura 🙂
    Bin auch schon gespannt, wie es weitergeht! Sehr unterhaltsam verfasst 🙂
    Hab eshcon fast ein bisschen fernweh nach Irland. Auch ein Land, das ich wohl mal besuchen will.
    Ich wünsche dir auch weiterhin alles Gute dort!!
    Liebe Grüße aus Bee,
    Emilia

  3. Hi Laura,

    ist schon wirklich schön anzusehen und auch zu lesen und ich freue mich auf die Dinge, die da noch kommen mögen.
    Ich mag übrigens dein neues Lebensmotto, das habe ich mir jetzt nämlich auch angeeignet :o))
    Viel Spaß weiterhin!

    Gruß Jörg

  4. […] Während ich in Berlin nach einem Balkon lechze, haben hier viele Häuser einen kleinen Garten vor oder hinter dem Haus. Diese Orte werden sehr oft aber gar nicht genutzt und erinnern dann eher an einen traurigen Steinfriedhof. Während man von außen also oft denkt: Oh, so ein schnönes niedliches kleines Haus mit bunter Tür! Ist es von Innen dann doch eher ein bisschen rumpelig und kalt. Natürlich gibt es auch viele Ausnahmen, wie unsere erste Unterkunft. […]

  5. Oh, wie schön! 🙂 Das klingt ja nach einem richtigen Abenteuer und sieht auch so aus. Das Haus macht einen zauberhaften Eindruck.
    Ich hoffe, ich habe irgendwann auch einmal das Glück, mich nach Irland zu verirren… 😉

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