Preispsychologie jetzt oder nie

in Allgemeines by

Cash, cash, money, money – Ja das liebe Geld besitzt uns manchmal mehr als wir das selbige. Besonders bei Rabatten, Prozenten und anderen Angeboten geht der kleine Alarm in uns los und wir gehen ins verführerische Netz der Preispsychologie. Hier ein paar Dinge, die man als aufgeklärter Konsummensch wissen sollte.

Preise entstehen nicht einfach so und sie werden auch nicht nur kalkuliert nach Margen und Herstellungs- sowie Beschaffungskosten. Viele Unternehmen überlegen sich ganz genau, wie sie ihre Preise darstellen. Dabei gibt es einige Auswirkungen und erprobte Effekte zu beachten, von denen ich euch nur ein paar nennen möchte.

1. Schwelleneffekt und Primacyeffekt
Mal ganz plakativ: Wenn ich einen Preis von 99 Cent sehe, wirkt das für mich billig, während 1 Euro als teuer erscheint. Wenn der Preis über 1 Euro ist, dann ist es unterbewusst ganz egal, ob der Gegenstand nun 1,29 Euro oder 1,09 Euro kostet. Schwellenpreise richtig einzuschätzen ist also eine kleine Wissenschaft für sich.

2. Farbeffekt und Schlagworteffekt
Der Klassiker: Das rote Preisschild der einem sagt: SONDERANGEBOT. Die rote Farbe ist etwas, das länderübergreifend sagt, hier könnte man sparen und ruft: „Achtung! Preiswert!“ Ähnliche Signale sendet euch auch „TOP-Angebot“, „Angebot des Monats“ etc.

3.  Ankereffekt
Wenn wir einen Preis sehen, bewerten wir ihn, indem wir ihn mit anderen abgleichen. Beim Preisvergleich sucht das Gehirn also nach einem Referenzpreis. Hier kommt der nächste beliebte Freund ins Spiel: Der durchgestrichene Preis. Super praktisch findet es das Gehirn, da bekommt es den Vergleichspreis sofort mitgeliefert. Das gleiche passiert, wenn eine „unverbindliche Preisempfehlung (UVP)“ oder die prozentuale Ersparnis (z. B. 30 % Rabatt) angegeben wird.

Manche Menschen finden auch besonders sympathisch, wenn die Preise „voll“ bzw. „glatt sind und Dinge beispielsweise 5 € kosten. Das beobachte ich immer öfter im Gastrobereich kleiner Hipsterläden.

Bildschirmfoto 2015-09-29 um 22.34.27

Konzepte wie beispielsweise Zalando Lounge, Westwing oder brands4friends ziehen zum Beispiel deswegen sehr gut, weil sie dem Kunden einen kleinen VIP-Statu. Solche Internet Marken Outlets sind zum einen exklusiv, da man ihre Angebote nur dann einsehen kann, wenn man bei Ihnen angemeldet ist. Zum anderen sind ihre Aktionen oft nur zeitlich begrenzt. Anders ist das bei Outletcentern, für die manch einer über eine Stunde mit dem Auto fährt, um Vorjahreskollektionen billiger zu erstehen. Hier ist es oft ein ganzer Tagesausflug, ein Erlebnis, gar eine Jagd – als müsse man sich die Rabatte erst verdienen. Einkaufen wird somit ein Erlebnis und das ist ja quasi, die Sache, die uns auch anfixt und natürlich vor allem dem Unternehmen gut tut.

Sparen zu wollen und Spaß an der Schnäppchenjagd zu haben ist generell nichts Verfängliches, es ist trotzdem wichtig zu wissen, was einen da verführt und danach genau zu entscheiden, welche Malls und Shoppingcommunities vielleicht wirklich sinnvoll und nützlich sind und welche nur dazu verleiten runtergesetzten Schwachfug zu kaufen. Da ist jedoch alles nur ein kleiner Ausschnitt zum Thema Preispsychologie, auch manchmal nur als Pricing betitelt.

Headerfoto:Gräfin/Quelle: Photocase.com

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.