Mit Nadel und Faden

in Allgemeines/Berlin by

Wer meinen Blog schon länge beäugt, hat vielleicht schon gemerkt, dass sich mein Verständnis zu Kleidung, Stoffen, Moden und Trends gedreht hat. Um ein noch besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie wertvoll eigentlich so ein Kleidungsstück ist, um mir nicht zehn, sondern eben nur eins zu kaufen, belege ich gerade einen Nähkurs.

Stich für Stich

Ich nähe mich gerade ein bisschen ins Glück, indem ich einmal wöchentlich an der Nähmaschine in der Kinkibox in Berlin Friedrichshain sitze. Nicht nur, dass es ein tolles Gefühl ist mit seinen Händen zu arbeiten und so ganz undigital nur auf EINE Sache zu konzentrieren, es macht einen auch unendlich stolz, wenn man dann etwas Angefertigtes in der Hand hat.

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Wenn man weiß, was dahinter steckt, betrachtet man seine eigene Kleidung natürlich ganz anders. Ich achte nun noch mehr auf Verarbeitung als nach meiner H&M-Diät.  Ich erhoffe mir auch, dass ich das Kleidungsstück, das ich am Ende des Kurses fertigstelle ganz oft anziehe und es nicht schon, wie sonst so oft, nach drei Mal tragen uninteressant finde. Durch die Arbeitsstunden und das Auseinandersetzen mit dem Material und der Maschine lädt man das wunderbare Stück mit so viel Bedeutung auf, wie man es sonst nur von Klamotten kennt, für die man lange sparen musste oder die man von einem lieben Menschen bekommen oder zu einem bedeutsamen Anlass getragen hat.

Aufeinmal kann man gar nicht fassen, dass manche Kleider für 10 bis 20 Euro verkauft werden können, wenn doch wirklich Menschen in der Produktion am Werk sind. Ich habe mir überlegt ein Oberteil zu nähen, in der Hoffnung, dass es nicht allzu kompliziert werden kann. Ein bisschen werde ich mich an diesem Modell von Cecil orientieren:

 

Da sich das Thema Knöpfe bzw Knopflöcher jedoch relativ schwierig gestaltet, muss ich mir noch etwas überlegen, um es zu vereinfachen. Das Ergebnis , selbst wenn es am Ende nur ein Stoffknäul wird, werde ich auf jedenfall posten.

Mir wurde als Kind leider die Kunst des Nähens nicht großartig gezeigt, dabei war meine Oma ein Selbstmach-Superstar. War das bei euch ähnlich? Ich glaube, die Generation unserer Eltern war einfach happy eben alles nicht mehr aufwendig selber zu machen, während wir jetzt wieder mittels DIY-Trends danach lechzen endlich wieder Produkte auf dieser Erde zu finden, die uns noch irgendetwas bedeuten.

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

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