Brands auf Instagram: Eine kleine Analyse von Esprit

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Als ich letztens ein bisschen durch die Onlineshops browste, fiel mir bei Esprit etwas ins Auge. Direkt auf ihrer Website war ein Verweis zu Instagram mit „We <3 Your Look“ zu sehen. Der schlaue Move: Bloggerinen & Instagramgirls für sich arbeiten lassen.

Nachdem Firmen in Deutschland begriffen hatten, was für ein Potenzial in Facebook steckt, fingen die ersten Jugendlichen schon an, sich in dem Netzwerk zu langweilen und zu Instagram abzuwandern. Besonders in Dänemark ging das Netzwerk schnell steil, doch so hat jedes Land seine eigene kleine Social Media Kultur. Jetzt also Instagram. Besonders im Bereich Mode wird das Netzwerk schon ein Weilchen gehyped, weil es sehr impulsiv ist und Reize durch reine Bildsprache steuert. Klar, kann man hier auch Texte zu den jeweiligen Bildern finden, aber trainierte Prokastinations-ScrollerInnen dürften wissen, dass das erst passiert, wenn auch das Bild stimmt.

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Was hat Esprit also gerade gemacht?

Die Brand weiß um das Potenzial der Plattform und nutzt diese fleißig. So ließ sie die Bloggerinnen Kira, Sonja und Maike von shoppisticated schöne Instagrambildchen in Espritlooks machen. Die Hamburgerinnen mit stolzen 50.000 Follower hüpfte für die Marke vor die Kamera und die Ergebnisse sind sowohl auf dem Instagram-Account von Esprit zu sehen, als auch auf der Esprit-Website. Hier kann man auch direkt zu den Produkten gelangen, die sich scheinbar schon so gut verkaufen, dass die Hälfte der „Instagram-Looks“ ausverkauft ist.

espritkollektion instagram

©Esprit

Nicht der erste Insta-Streich von Esprit

Die Modemarke hat schon zuvor einige Fotocontests auf Instagram gestartet. Mit verschiedenen Hashtags in unterschiedlichen Ländern har Esprit Menschen bereits dazu bewegt Bilder auf Instagram zu posten. Der Gewinn war meist ein Gutschein für den Webshop. Oftmals fanden die Contests unter knalligen Titeln wie #EverydayAmazing oder #EspritFriends (da sogar mit Brand im Hashtag) statt.

Hiermit schaffen sie es also nicht nur an Reichweite zu gewinnen, weil die Nutzer das gedachte Bild ihrer Freunde sehen, sondern auch den Sprung dahin einen gewissen Esprit-Lifestyle bzw. ein Bild, wofür die Marke steht und welche Themen sie in den Vordergrund stellt, zu etablieren.
esprit contest

Instagram und Fashion

Natürlich lässt mich das Netzwerk auch seid vielen Jahren nicht los, so habe ich in den vergangenen Jahren selbst über 600 Bilder gepostet und scrolle mich regelmäßig durch ein Meer aus geilem Essen und Duckfaces in einer unbändigen Sucht nach Neuem und Inspiration. Doch was bringen Marken solche Aktionen wie der von Esprit? Zum einen ist es natürlich immer ein Erfolg für eine Firma, wenn man einen Kunden dazu bewegen kann, etwas emotionales wie ein Freundesbild aufzunehmen, nur weil er von einem Unternehmen, dass Dinge verkauft dazu aufgefordert wird. Aufeinmal entsteht da etwas Emotionales in einem eigentlich so unemotionalen Umfeld wie einem Tauschgeschäft von Geld und Produkt. Zum anderen darf man nicht unterschätzen, was die Regelmäßigkeit von „nur schönen Bildchen“ im Stream von potenziellen Kunden für ein Image weckt und die eben beschriebene Beziehung weiter festigt. Die oftmals angeführte Kritik, dass man bei Instagram ja immer noch eine gewisse Hemmschwelle hat, um die jeweiligen Produkte kaufen zu können (es geht nicht über einen direkten Klick, sondern über Produktnummern in der Beschreibung oder aktualisierten Links zum neuesten Bild im Profil der Firmen oder über Apps wie Like to know it) ist für mich daher nichtig.

 

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Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr schonmal etwas (egal was) gekauft, nur weil es euch auf Instagram geflasht hat oder sind die Bilder dort für euch reiner Zucker für die Augen?

 

 

 

Social Media Irrgärtnerin, die immer zuerst die Faxnummer anruft & eines Tages dadurch noch einmal ihr Gehör verlieren wird.

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